
Die große Flucht
Die Große Flucht am Ende des Zweiten Weltkriegs war eine der größten Fluchtbewegungen in der Geschichte Europas. Zwischen 1944 und 1945 flohen Millionen von Deutschen vor der heranrückenden Roten Armee aus den östlichen Gebieten des Deutschen Reichs, insbesondere aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland.
Ab Sommer 1944 begann die sowjetische Armee, deutsche Ostgebiete zu erobern. Insbesondere die Weichsel-Oder-Operation im Januar 1945 führte dazu, dass die Rote Armee schnell in Richtung Berlin vorrückte. Die NS-Führung hatte eine geordnete Evakuierung zunächst untersagt, da sie an einen „Endsieg“ glaubte. Als die Flucht schließlich begann, war es für viele bereits zu spät.
Die Flucht fand unter extremen Bedingungen statt:
Wetter: Im Winter 1944/45 herrschten eisige Temperaturen von bis zu -20°C.
Transport: Viele Flüchtlinge waren zu Fuß oder mit einfachen Karren unterwegs. Es gab auch überfüllte Züge und Schiffe.
Angriffe: Sowjetische Luftangriffe und die brutale Behandlung von Zivilisten führten zu zahlreichen Opfern.
Schiffsunglücke: Besonders tragisch war der Untergang der „Wilhelm Gustloff“ am 30. Januar 1945, als über 9.000 Menschen (darunter viele Frauen und Kinder) durch einen sowjetischen U-Boot-Angriff ums Leben kamen.
Millionen Tote: Schätzungen zufolge starben Hunderttausende Menschen durch Erschöpfung, Kälte, Hunger oder Gewalt.
Vertreibung: Nach dem Krieg wurden viele Deutsche aus den ehemaligen Ostgebieten endgültig vertrieben.
Politische Neuordnung: Die Gebiete wurden unter Polen und der Sowjetunion aufgeteilt, viele deutsche Städte wurden polnisch oder russisch.
Die Große Flucht war ein dramatisches Kapitel des Zweiten Weltkriegs, das viele Familien nachhaltig prägte. Heute wird dieses Ereignis besonders in Deutschland und Polen historisch aufgearbeitet.
Ein Fünfteiler unter Leitung des (TV-)Historikers Guido Knopp über die Geschichte von Millionen Deutschen, die am Ende des Krieges vor der heranrückenden Roten Armee unter schlimmsten Bedingungen fliehen mussten oder vertrieben wurden.
Der Dreiteiler erzählt die bewegenden Geschichten von Kindern, die ihre Heimat verlassen mussten und auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Gewalt waren. In drei Episoden werden unterschiedliche Schicksale aus verschiedenen Regionen Europas gezeigt