Prag, oft als „Die Goldene Stadt“ oder „Die Stadt der hundert Türme“ bezeichnet, ist die Hauptstadt der Tschechischen Republik und eine der faszinierendsten und kulturell reichen Städte Europas. Die Stadt erstreckt sich entlang der Moldau und ist von einer reichen Geschichte, beeindruckender Architektur und einer lebendigen Atmosphäre geprägt.
Die Geschichte Prags reicht über tausend Jahre zurück, und die Spuren dieser Vergangenheit sind in der gesamten Stadt deutlich sichtbar.
Das Herz von Prag bildet die Prager Burg, eine der größten Burganlagen der Welt. Hier findet man den imposanten Veitsdom, ein Meisterwerk der gotischen Architektur, und den historischen Königspalast.
Die Altstadt von Prag, mit ihren kopfsteingepflasterten Gassen und farbenfrohen barocken Gebäuden, ist ein weiterer Höhepunkt. Der Altstädter Ring mit der astronomischen Uhr und dem Turm der Altstädter Rathaus ist ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen.
Die Karlsbrücke, eine wunderschöne gotische Brücke, verbindet die Altstadt mit der Kleinseite. Entlang dieser Brücke findet man zahlreiche Statuen und Straßenkünstler. Die Kleinseite selbst ist ein malerisches Viertel mit kopfsteingepflasterten Straßen, eleganten Barockkirchen und dem beeindruckenden Prager Schloss.
Die jüdische Kultur hat in Prag eine lange Geschichte, und das Jüdische Viertel von Prag ist ein wichtiger Ort für die Erinnerung an diese Tradition. Hier befinden sich die Alte Neue Synagoge, der Jüdische Friedhof und das Jüdische Museum.
Die Moldau, die sich durch die Stadt schlängelt, bietet eine reizvolle Kulisse für Spaziergänge und Bootsfahrten. Prag hat auch eine blühende Künstlerszene, zahlreiche Museen und Galerien sowie ein aufregendes Nachtleben.
Insgesamt verbindet Prag auf einzigartige Weise Geschichte, Kultur und Schönheit. Die Stadt bietet eine beeindruckende Kulisse für Besucher und lädt dazu ein, in ihre reiche Geschichte und faszinierende Atmosphäre einzutauchen.
Der Alte Jüdische Friedhof in Prag ist eine der bedeutendsten historischen Stätten für die jüdische Gemeinschaft in Europa. Er befindet sich im jüdischen Viertel (Josefov) von Prag und gilt als einer der ältesten und am dichtesten belegten jüdischen Friedhöfe der Welt.
Die Geschichte des Friedhofs reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. Er wurde vermutlich um 1439 oder sogar früher angelegt und bis 1787 genutzt. Während dieser Zeit war es den jüdischen Gemeindemitgliedern in Prag aufgrund von diskriminierenden Gesetzen verboten, ihre Toten außerhalb des jüdischen Viertels zu bestatten. Daher wurde der Friedhof im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert und es kam zu einer dichten Belegung der Gräber.
Die Grabsteine auf dem Alten Jüdischen Friedhof sind einzigartig und von großer historischer Bedeutung. Es gibt etwa 12.000 Grabsteine, aber die tatsächliche Anzahl der Gräber ist höher, da oft mehrere Schichten übereinander liegen. Die alten Grabsteine, die oft mit Hebräisch beschriftet sind, zeugen von der Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde in Prag über viele Jahrhunderte hinweg.
Einige berühmte Persönlichkeiten sind auf dem Alten Jüdischen Friedhof begraben, darunter der Rabbi Judah Loew ben Bezalel, auch bekannt als der Maharal von Prag, eine wichtige Figur im jüdischen mystischen Denken.
Die Operation Anthropoid war eine geheime militärische Unternehmung im Zweiten Weltkrieg, die darauf abzielte, Reinhard Heydrich zu ermorden, einen hochrangigen Nazi-Offizier und einen der Hauptarchitekten des Holocaust. Die Operation wurde von den tschechoslowakischen Widerstandskämpfern in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst durchgeführt.
Reinhard Heydrich, der als „Henker von Prag“ bekannt war, war der stellvertretende Reichsprotektor von Böhmen und Mähren, dem von den Nazis besetzten Teil der Tschechoslowakei. Er galt als einer der mächtigsten Männer im NS-Regime und war maßgeblich an der Organisation des Holocausts und der Unterdrückung des tschechoslowakischen Widerstands beteiligt.
Die Operation Anthropoid begann am 27. Mai 1942, als zwei tschechoslowakische Fallschirmjäger, Jozef Gabčík und Jan Kubiš, in Prag landeten. Sie waren Teil eines siebenköpfigen Teams, das den Auftrag hatte, Heydrich zu töten. Am 27. Mai 1942, als Heydrich in seinem Auto durch Prag fuhr, griffen Gabčík und Kubiš ihn an und warfen eine handgefertigte Bombe auf sein Auto. Heydrich wurde schwer verletzt und starb wenige Tage später an seinen Verletzungen.
Die Nazis reagierten auf den Anschlag mit brutaler Vergeltung. Sie führten umfangreiche Razzien durch, bei denen viele Menschen verhaftet, gefoltert und hingerichtet wurden. Das Dorf Lidice wurde als Vergeltungsmaßnahme völlig zerstört, und fast alle seine Bewohner wurden ermordet.