Rathaus von Breslau

Rathaus von Breslau

WROCLAW (BRESLAU)

Wappen von Breslau

Wrocław, auch bekannt als Breslau, ist eine faszinierende Stadt in Polen mit einer reichen Geschichte und lebendigen Kultur. Die Stadt liegt im Südwesten Polens und ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Niederschlesien. Mit über 600.000 Einwohnern (Stand 2021) ist sie die viertgrößte Stadt des Landes.

Die Universität Breslau, gegründet im Jahr 1702, ist eine der ältesten Universitäten in Polen und hat eine lange Tradition der Bildung und Forschung.

AULA LEOPOLDINA

Die Aula Leopoldina wurde in den Jahren 1731 bis 1733 erbaut und ist nach Kaiser Leopold I. benannt. Der Bau wurde von dem italienischen Architekten Giulio Carlo Quadri im spätbarocken Stil entworfen. Die Aula wurde als Versammlungs- und Festsaal für die Universität genutzt und diente gleichzeitig als Ort für akademische Zeremonien und Feiern.

Die Aula Leopoldina ist für ihre beeindruckende Architektur und ihre prächtige Innenausstattung bekannt. Der Saal verfügt über eine gewölbte Decke mit reich verzierten Stuckaturen, die biblische und mythologische Szenen darstellen. Die Seitenwände sind mit allegorischen Figuren und Malereien von bekannten schlesischen Künstlern des 18. Jahrhunderts geschmückt.

Das Herzstück der Aula ist der reich verzierte Barockaltar, der von dem Bildhauer Johann Christian Redler geschaffen wurde. Der Altar zeigt die Gründungslegende der Universität mit Darstellungen von Kaiser Leopold I. und der Heiligen Dreifaltigkeit.

HALA STULECIA

Die Hala Stulecia, auch bekannt als Jahrhunderthalle, ist ein architektonisches Meisterwerk und ein herausragendes Beispiel für modernistische Architektur. Sie befindet sich in Breslau, Polen, und wurde von dem deutschen Architekten Max Berg entworfen. Die Halle ist eines der bedeutendsten Wahrzeichen der Stadt und wurde 2006 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Sie wurde für die Jahrhundertausstellung im Jahr 1913 erbaut, die das 100-jährige Jubiläum der Befreiungskriege gegen Napoleon und die Befreiung von der französischen Besetzung in den Jahren 1813 bis 1815 feierte. Die Bauarbeiten begannen im Jahr 1911 und wurden im Jahr 1913 abgeschlossen.

Die Halle ist komplett aus Stahlbeton gebaut, was für diese Zeit eine bahnbrechende Technik war. Die Gestaltung der Halle wurde so konzipiert, dass sie für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden kann, von Konzerten und Ausstellungen bis hin zu Sportveranstaltungen und Messen.

BRESLAUER ZWERGE

Die Breslauer Zwerge, auch bekannt als „Krasnale“ auf Polnisch, sind eine einzigartige und charmante Attraktion in der Stadt Breslau (Wrocław) in Polen. Es handelt sich um eine Sammlung von kleinen bronzenen Zwergenskulpturen, die in der ganzen Stadt verstreut sind und in den letzten Jahren zu einem beliebten Symbol für Breslau geworden sind.

Die Tradition der Breslauer Zwerge begann in den 1980er Jahren während der kommunistischen Ära in Polen. In dieser Zeit wurde die Stadt von einer Bürgerrechtsbewegung geprägt, die sich gegen die kommunistische Regierung richtete. Als ein Protest gegen die herrschenden Mächte begannen Künstler und Aktivisten, kleine Zwerge als politische und humorvolle Botschaften in der Stadt aufzustellen.

Die Idee fand schnell Anklang bei den Einwohnern von Breslau, und die Zwerge wurden zu einem beliebten Thema in der urbanen Kunstszene. Nach dem Fall des Kommunismus in Polen wurde die Tradition der Breslauer Zwerge fortgesetzt, und neue Zwerge wurden von verschiedenen Künstlern und Gruppen hinzugefügt.

ELISABETHKIRCHE

Die Elisabethkirche, auch bekannt als St. Elisabeth-Kirche (Kościół św. Elżbiety) oder Elisabethkirche auf dem Sande, ist eine historische Kirche in Breslau (Wrocław), Polen. Die Kirche ist ein bedeutendes Beispiel für die Backsteingotik und gehört zu den ältesten und beeindruckendsten sakralen Bauwerken in der Stadt.

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und war ursprünglich eine römisch-katholische Kirche. Sie wurde zu Ehren der ungarischen Prinzessin Elisabeth von Schlesien errichtet, die die Ehefrau des Herzogs Heinrich V. von Breslau war. Die Kirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals erweitert und umgebaut, wobei sie ihre gotische Architektur beibehielt.

Die Elisabethkirche ist ein herausragendes Beispiel für die Backsteingotik in Schlesien. Sie zeichnet sich durch ihre beeindruckende Größe und ihre charakteristische Architektur aus. Die Kirche verfügt über eine dreischiffige Basilika mit einem fünfteiligen Chor, der von einem Kreuzrippengewölbe überspannt wird.

Die Westfassade der Kirche ist reich mit gotischen Verzierungen geschmückt, darunter ein Rosettenfenster und eine Vielzahl von Skulpturen. Eine Besonderheit der Elisabethkirche ist der Schlanke Turm, der zu den höchsten Backsteintürmen Europas gehört und eine Höhe von etwa 91 Metern erreicht. Der Turm ist ein markantes Merkmal der Breslauer Skyline.

Im Inneren der Kirche gibt es zahlreiche wertvolle Kunstwerke, darunter Altäre, Skulpturen und Gemälde aus verschiedenen Epochen. Die gotischen Buntglasfenster, die die heiligen Figuren darstellen, sind besonders beeindruckend.

FRANZISKANERKLOSTER CARLOWITZ

Zwischen 1897 und 1898 entstand in Carlowitz das Franziskanerkloster, das zur Sächsischen Franziskanerprovinz und ab 1911 zur Schlesischen Franziskanerprovinz gehörte. Die Brüder zogen am 4. Oktober 1897, dem Fest ihres Ordensgründers Franz von Assisi, in das noch nicht ganz fertiggestellte Gebäude ein, in dem auch für einige Jahre ein philosophisch-theologisches Studium der Ordensprovinz zur Ausbildung ihres Priesternachwuchses bestand.

GESCHICHTE DER JUDEN IN BRESLAU

Die Geschichte der Juden in Breslau (heute Wrocław) reicht weit zurück und ist geprägt von Höhen und Tiefen. Die jüdische Gemeinde hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung der Stadt und trug zu ihrer kulturellen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Blüte bei.

Die jüdische Präsenz in Breslau kann bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Damals wurden jüdische Kaufleute und Handwerker in die Stadt eingeladen, um zur wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen. Allerdings wurden die Juden später im Laufe des Mittelalters und der Frühen Neuzeit immer wieder Opfer von Pogromen und Diskriminierung.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich die jüdische Gemeinde Breslaus weiter und wurde offiziell anerkannt. Unter der preußischen Herrschaft im 19. Jahrhundert wurde die Gleichberechtigung der Juden eingeführt, und sie hatten nun Zugang zu Bildung und Berufen. Die jüdische Gemeinde erlangte wirtschaftlichen Wohlstand und trug wesentlich zur Industrialisierung der Stadt bei. In dieser Zeit wurden auch viele beeindruckende Synagogen und jüdische Einrichtungen in Breslau erbaut.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die jüdische Gemeinde Breslaus während des Holocaust fast vollständig ausgelöscht. Die meisten jüdischen Einwohner wurden von den Nationalsozialisten ermordet oder in Konzentrationslagern deportiert. Nach dem Krieg waren nur wenige jüdische Überlebende in Breslau verblieben.

DER ALTE JÜDISCHE FRIEDHOF

Der Alte Jüdische Friedhof in Breslau, ist ein historischer jüdischer Friedhof und ein bedeutendes Denkmal der jüdischen Geschichte und Kultur in der Stadt. Der Friedhof hat eine bewegte Vergangenheit und ist ein Ort von großer Bedeutung für die Erinnerung an die jüdische Gemeinde von Breslau.

Der Friedhof wurde vermutlich im 13. Jahrhundert gegründet und war über mehrere Jahrhunderte der Hauptbegräbnisplatz für die jüdische Gemeinde von Breslau. Es wird angenommen, dass der Friedhof bis ins 16. Jahrhundert hinein genutzt wurde. Allerdings wurde er im Laufe der Zeit durch Erweiterungen mehrmals vergrößert und blieb bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in Gebrauch.

Der Friedhof zeichnet sich durch seine historischen Grabsteine (Matzevot) aus, von denen viele kunstvoll gestaltet sind und in verschiedenen architektonischen Stilen wie Renaissance, Barock und Gotik erscheinen. Die Grabsteine sind mit hebräischen und manchmal auch deutschen Inschriften versehen, die Informationen über die Verstorbenen, ihre Familien und ihre Bedeutung in der Gemeinde geben.

Dort befindet sich auch das Grab von Ferdinand Lassalle.

Ferdinand Lassalle war ein deutscher Politiker, Sozialist und Gewerkschaftsführer des 19. Jahrhunderts. Er wurde am 11. April 1825 in Breslau (heute Wrocław, Polen) geboren und verstarb am 31. August 1864 in Genf, Schweiz.

Ferdinand Lassalles Leben endete tragisch. Er wurde in einen Duell verwickelt, das am 28. August 1864 stattfand, und erlag drei Tage später seinen Verletzungen in Genf.

Ferdinand Lassalle wird als einer der Pioniere der deutschen Sozialdemokratie und als wichtige Figur in der Geschichte der Arbeiterbewegung angesehen. Seine Ideen und sein Engagement für soziale Gerechtigkeit hatten einen nachhaltigen Einfluss auf die politische Landschaft Deutschlands und auf die Entwicklung des sozialistischen Gedankenguts.